15. April 2020, 20:33
Das Totengedenkfest ist eine Gelegenheit, verstorbenen Freunden unseren Respekt zu erweisen und ihre Geschichten weiterzuerzählen.
Um die Zeit des Totengedenktags, der jährlichen chinesischen Zeremonie, die Gräber der verstorbenen Freunde und Verwandten zu pflegen, ist die Luft im Rettungszentrum erfüllt mit Aufregung .
Da wir seit 1998 schwer kranke Bären retten, mussten wir einer großen Anzahl lieber Freunde Lebewohl sagen, aber kein einziger wird jemals vergessen werden.
Da sind Tränen am Tag ihrer Beisetzung, Nächte, in denen man an die Decke starrt, während man sich an ihre Marotten und Gewohnheiten erinnert, und da ist jedes Jahr der Totengedenktag.
Diese Zeremonie ist keine morbide Besessenheit über Verstorbene, sondern eine Gelegenheit, den Bären, die so lange vergessen, misshandelt und ausgebeutet worden waren, zu sagen: “Wir erinnern uns an dich, wir lieben dich, wir respektieren dich.”
Bei der diesjährigen Zeremonie gab es Reden der Bärenpfleger, die jedes einzelne Tier am besten kannten, Geschichten, die erzählt wurden, und das Niederlegen von 100 Blumen.
Es gab auch drei besondere Besucher, chinesische Unterstützer, die einen Wettbewerb gewonnen hatten, um an der Zeremonie teilnehmen zu können, und um ihren persönlichen Respekt Bären zu erweisen, die sie niemals gesehen hatten.
Dass völlig Fremde so bewegt sind und zum Rettungszentrum reisen, um Bärenpflegern ihr Beileid auszudrücken und verstorbenen Opfern der Bärengallefarmen ihren Respekt zu erweisen, macht einen wahrlich demütig.
Es ist eine Testament an die Kraft der Geschichten der Bären. Geschichten, die schockierend bleiben und die eine neue Generation mobilisieren und inspirieren.
In der Woche vor dem Totengedenktag besuchten 40 Grundschulkinder das Rettungszentrum. Sie legten Kränze für die Verstorbenen als Zeichen des Respekts nieder und zeigten ihren Mitschülern Präsentationen über die Notwendigkeit, Bären zu schützen anstatt sie auszubeuten.
Die Schule kam jedes Jahr während der letzten sechs Jahre, so dass der Ausflug zum Rettungszentrum nun ein wesentlicher Teil ihrer Ausbildung ist, in der sie lernen das Leben aller Arten zu respektieren.
Es ist eine Lehrstunde von großer Wichtigkeit, die alle Kinder – wenn sie gehalten wird – als natürlich, selsbstverständlich und unbestreitbar empfinden.
Zu sehen, welchen Respekt unsere geretteten Bären am Totengedenktag erfahren, - durch die jungen Menschen, durch die Öffentlichkeit und durch ihre Pfleger – lässt uns demütig werden. Und jedes Opfers zu gedenken ist ein wesentlicher Teil, der dazu beiträgt, Bewusstsein zu schaffen und die öffentliche Meinung gegen die brutale Ausbeutung zu richten.
Übersetzung aus dem Englischen von Martina Börstling (freiwillige Mitarbeiterin)
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