8. September 2014, 11:17
Heute möchte ich den Blogeintrag Heather widmen. Heather Bacon ist unsere ehemalige tierärztliche Direktorin und wirkt heute als veterinäre Tierschutz- und Beratungsleiterin am internationalen Jeanne Marchig Zentrum für Tierschutzausbildung an der Royal (Dick) School of Veterinary Studies der Universität Edinburgh.
Heather führt ihr Engagement für Animals Asia in Edinborough fort und konnte erst kürzlich eine fantastische Gruppe Helfer zusammenführen, die dann auch tapfer den Animals Asia UK Munroe Challenge durchstanden und den Ben Nevis, immerhin den höchsten Berg Großbritanniens, erklommen !
Herzlichen Dank an unsere treuen Unterstützer Silke und Maren und an Vijay, Julie, Nancy, Monika und Sepp - und natürlich an Heather, dafür, dass sie diese Herausforderung annahmen und wieder einmal zeigten, warum wir so riesig stolz auf Euch sind und dankbar, für all die Jahre Eurer Aufopferung für Bären, Hunde, Katzen und Zootiere in Asien.
Letzten Samstag hatte ich einen der physisch, wie auch psychisch härtesten Tage, den ich je hatte – die Animals Asia UK Munroe Challenge – bei der der höchste Berg Großbritanniens, der Ben Nevis, bestiegen wird.
Der Ben Nevis ist 1.344 Meter hoch und die Route auf den Gipfel und zurück, ist ein knochenharter, steiler 16 km langer steiniger Marsch. Die Spitze des Berges war in Wolken und ließ vermuten, dass es weiter unten warm und sogar sonnig sein könnte. Der Gipfel ist oft kalt und voller Schnee. Das ist eine Herausforderung für wirklich jeden. Die Tour wurde von Silke Dallmann und ihrer Schwester Maren organisiert, zusammen mit der Unterstützung von Julie und Nancy (aus den USA) sowie Monika und Sepp (beide aus Deutschland) und ich hätte mir wirklich kein besseres Team wünschen können! Als tierärztliche Leiterin bei Animals Asia war ich zwischen 2007 und 2010 in dem China Bear Rescue Centre und hatte das Privileg mit den tollen Bären und unseren unglaublichen Mitarbeitern in China und Vietnam zu arbeiten, aber das hier war das erste Mal, dass ich die Gelegenheit hatte eine großartige Zeit mit einigen der faszinierendsten Menschen zu verbringen, die Animals Asia erst möglich machen.
Als Tierärztin in den Rettungszentren war ich permanent von der Arbeit überwältigt – das Sichuan Erdbeben 2008 lehrte mich, wie sehr die Menschen hier ihre Haustiere schätzen. Sie riskierten ihr eigenes Leben um ihre haarigen Familienmitglieder zu retten. Die Rettung von 28 Bären im Jahr 2008 brachte mich zurück zu der erschütternden Realität des Lebens dieser wundervollen und nachsichtigen Kreaturen in einer Bärengallefarm. Besuche in der Ha Long Bay in Vietnam zeigten mir, dass es auch ein enormer Berg war, den wir zu ersteigen hatten, um diese wunderbaren Bären von ihrer Folter zu befreien.
Aber während diese Erlebnisse selbstverständlich emotional niederschmetternd sind, empfand ich mich selbst immer als unglaublich glücklich, die Gelegenheit zu haben, diese Erfahrungen aus erster Hand zu machen. An vorderster Front zu erleben, was Animals Asia für tausende von Tieren in ganz Asien tut und Bären wie Oliver zu treffen, die mich lehrten: es gibt immer eine Hoffnung, selbst in dern schwärzesten Momenten.
Letzten Samstag hatte ich das Glück, eine Erfahrung der anderen Art zu machen: I traf auf eine Gruppe unglaublicher Leute, Menschen, die nie in China oder Vietnam waren, niemals in die Augen unserer wunderbaren Bären gesehen, oder ihnen bei der Heilung geholfen haben. Und dennoch widmen diese wundervollen Menschen hier einen Teil ihres Lebens um etwas zu verändern. Jede und jeder einzelne von ihnen ist angereist, über hunderte, ja, tausende von Kilometern um ein Versprechen wahr zu machen, den höchsten Berg Großbritanniens zu besteigen und so viel Spenden wie möglich einzunehmen, um die Arbeit von Animals Asia zu unterstützen. Ich war betroffen von ihrer Passion, dem Einsatz und dem gut gelaunten Teamgeist.
Ich habe mich selbst immer für außerordentlich glücklich eingeschätzt, die Arbeit tun zu können, die ich tue. Ich arbeite nun an der Universität Edinburgh in einer einzigartigen Position, die von Animals Asia mitbegründet wurde. Ich trainiere Tierärzte in Vietnam und China, um auf diese Weise die Situation von Hunden, Katzen und Zootieren zu verbessern. Ich ermutige Tierärtze, im Tierschutz Stellung zu beziehen. Diese unglaublich wichtige Arbeit formt nicht nur das Berufsbild des Tierztes in Asien, es ändert auch die Einstellung und die Herzen der Menschen. Aber all das ist nur möglich durch Spenden, durch die unglaubliche Arbeit anderer, die niemals die Gelegenheit hatten in die Augen eines Bären zu schauen, oder das Leben eines Schlachthundes zu ändern.
Unsere Unterstützer sind Menschen mit eigenen Leben, eigenen Familien, ihrer Arbeit und ihren Verpflichtungen. Geschäftige Leute, die mit einer Menge Verantwortungen zurechtkommen müssen. Aber jede und jeder einzelne findet noch Zeit, sich zu kümmern, die Botschaft, was Animals Asia bewirkt, weiter zu tragen und Spenden für unsere Aktionen zu sammeln, die so wichtig für die Bären, Hunde und Katzen Asiens sind. Im Laufe der Jahre gab es immer Menschen, die mir dankten, für das, was ich tat, und ich kam mir immer irgendwie ein bisschen, wie eine Schwindlerin vor. Ich hatte solch ein Glück, dass ich die Gelegenheiten, die mir Animals Asia bot, wahrnehmen konnte, um etwas zu verändern. Nichts von dem wäre wahr geworden, ohne die Helfer in der ganzen Welt. Ich will nur noch im Namen der Mitarbeiter, die das Glück haben, in unseren Rettungszentren zu arbeiten, oder in den Hunde-, Katzen- oder Zooprogrammen engagiert sind zum Ausdruck bringen: Danke an alle Unterstützer. Eure Arbeit bedeutet mehr, als ihr euch vorstellen könnt. Ich bin überwältigt von eurer Leidenschaft und Hingabe und kann euch eine Sache mit Sicherheit sagen: Ihr verändert etwas.
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