• RETTUNGSEINRICHTUNG NANNING

Nach einem Jahr der Verhandlungen und Planung im Hintergrund erhielt Animals Asia 2014 die Erlaubnis zur Übernahme der 132 Bären auf einer ehemaligen Gallefarm in Nanning, China.

Darüber hinaus durften wir ein Rettungszentrum auf dem Gelände errichten, dessen Planung wir umgehend in Angriff nahmen. Ironischerweise lag die baufällige Farm mitten in einem schönen Gartenbaugebiet. Das Gelände nahe der vietnamesischen Grenze war atemberaubend schön. Wir hegten die Hoffnung, dass die tapferen Bären bald selbst nach draußen könnten, um die bergige, üppig grüne Landschaft zu genießen.

Es war ein Mammut-Projekt. Doch die armen Bären hatten verzweifelt Hilfe nötig und wir wussten, dass unsere Unterstützer hinter uns stehen würden.

Zwar wurde die Galleextraktion auf der Farm bereits 2011 eigestellt, doch die Tiere litten weiter unter den schmerzhaften Folgeschäden. Zudem änderte sich nichts an der schlechten Versorgung. Unser Bären- und Veterinärteam hatte daher bei der Übernahme alle Hände voll zu tun, um den Tieren so viel Erleichterung und Komfort wie möglich zu verschaffen.

Nanning Scene

Es ist schwer vorstellbar, dass diese atemberaubende, idyllische Landschaft...

Nanning Farm

...gleichzeitig Schauplatz unbeschreiblichen Horrors war.

Cage after cage of untold misery and terror. But that was all about to change...

Käfig über Käfig bestückt mit unaussprechlichem Leid und Elend. Doch das sollte sich ändern...

Die armen Bären wurden über Jahre hinweg unter schrecklichen Bedingungen gehalten.

Sie hatten nicht einmal Zugang zu frischem Wasser. Ihre Ernährung war absolut ungeeignet: Sie bestand aus Maisbrötchen nebst geschmacklosem Reis- und Kleiebrei. Von uns erhielten sie frisches Obst, Gemüse und nahrhafte Hundekuchen. Selbstverständlich ermöglichten wir jedem Bären außerdem nach Lust und Laune zu trinken, indem genug Wasser frei zugänglich war.

Gleichzeitig säuberten wir Hof für Hof, Käfig für Käfig mit Hochdruckreinigern. Welpen wie Smudge – der letzte auf der Farm geborene Bär – wurden mit anderen vergesellschaftet. Jedem Bären teilten wir zumindest einen Innenhof zum Erkunden und Spielen zu.

Food Boxes

Diese Bären waren hin- und weg von ihrem neuen, leckeren Essen – frisch und so nahrhaft!

Hose

Neben dem guten Trinkwasser erfreuten sie sich auch an wohltuenden Schlauchbädern...

 

Hose shower

... sie liebten diese Duscheinlagen und bekommen bis heute nicht genug davon!

Die ersten Gesundheitsuntersuchungen wurden direkt unternommen.

Insbesondere die ersten Wochen waren zäh. Es war heiß, feucht und es gab keine Klimaanlage auf der Farm. Das Veterinärteam hatte nicht einmal einen Untersuchungstisch, weshalb die Gesundheitschecks auf dem Betonboden vorgenommen werden mussten. Untersucht wurde bis zu neun Stunden am Stück – ohne Pause.

Im Juli 2014 hatten wir einen rudimentär eingerichteten Operationsraum – und eine Klimaanlage – dennoch blieb es ein schwieriges Arbeitsumfeld. Nicht zuletzt, da uns so viel der speziellen medizinischen Ausrüstung fehlte, die wir aus unserem Rettungszentrum in Chengdu gewöhnt waren. Außerdem pendelten die Mitarbeiter ständig zwischen diesem und Nanning.

Während unsere Bärenmanager und -pfleger vor Ort mit den Bären arbeiteten, unternahm unser stoisches Veterinärteam unzählige Trips nach Nanning, um ihre heilenden Hände auf die Bären zu legen. Manchmal schnitten sie nur lange Nägel, die Gefahr liefen, einzuwachsen; manchmal behandelten sie besorgniserregenden Durchfall. Manchmal mussten sie aber auch lebensrettende Operationen vornehmen.

Emily Drayton

Tierärztin Emily (Eddie) Drayton hat bereits alle Hände voll damit zu tun, sich um Bären wie Ginny im Chengduer Rettungszentrum zu kümmern, aber dort gibt es zumindest die nötige medizinische Ausrüstung.

Rachel

...jetzt unternehmen sie und ihr Team zudem zahlreiche „Hausbesuche“ bei den Nanning-Bären. In Nanning allerdings gilt es, mit rudimentärer medizinischer Ausrüstung auszukommen. Hier sehen Sie Tierärztin Rachel Sanki im Einsatz.

Surgery

Um die schlimmen Schmerzen zu lindern, mussten viele der Nanning-Bären operiert werden. Für einige davon waren die medizinischen Eingriffe lebensrettend.

Claws Clipped

Die Bären erhalten regelmäßig eine „Maniküre“, um zu verhindern, dass ihre Krallen schmerzhaft ins Fleisch wachsen.

Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die mentale Gesundheit der Bären zu verbessern. Viele wiesen deutliche Verhaltensmuster der krankhaften Stressbewältigung auf – sogenannte Stereotypen, wie etwa rastloses umherlaufen im Käfig oder das permanente wiegen des Kopfes.

Nic Field, die Direktorin des Bären- und Veterinärteams in China, ist verantwortlich für die allgemeine Gesundheit der Nanning-Bären. Um den Bären psychisch genesen zu helfen, gaben die Pfleger ihnen einfache Dinge, mit denen sie sich beschäftigen konnten: Bälle, Futterpuzzle, Eisblöcke, große Bananenblätter und stark riechende Pasten wie Erdnussbutter oder stinkender Tofu. Stimulation hilft den Bären zu heilen und sie lieben es.

Außerdem hat dank eines großzügigen Unterstützers aus UK jeder einzelne dieser Bären ein Bade-Bassin bekommen!

Ronnie

Ronnie – oder auch unter dem Namen John bekannt – genießt seinen Pool allein...

Wai Kee and Smudge

...während Wai Kee und Smudge ein Doppelbad nehmen.

Alex Ball

Alex liebt seinen Ball...er wirft ihn quer durch den Hof, um ihm dann glücklich hinterherzujagen.

Wir warten immer noch darauf, dass sich Behörden und Verantwortliche über das Nanning-Verkaufspaket einig werden. Wir haben bereits die Zusage, die Bären mitnehmen zu dürfen, dennoch fehlt uns die offizielle Erlaubnis, die Tiere transportieren zu können. Zudem versuchen wir vorsorglich zu erwirken, dass die Bären aus dem Verkaufspaket gestrichen werden.

Um es in den Worten unserer Gründerin Jill Robinson zu sagen:

„Wir haben gelernt, nichts mehr zu erwarten. Das Wort der Stunde lautet daher „hoffen“.

Doch wenn Animals Asia für eines steht, dann ist es das verantwortungsbewusste Handeln gegenüber Tieren. Und während unsere Frustration wächst, ist es genau das, was uns daran hindert, aufzugeben: die Verantwortung den Bären gegenüber. Niemals könnten wir ihnen den Rücken kehren. In der Sekunde, in der wir zu ihnen kamen, haben wir die Verantwortung für ihre Pflege übernommen und ihnen Hilfe versprochen. Dieses Versprechen wird gehalten. Wir werden sie nach Hause bringen.“

Mittlerweile ist mehr als ein Dutzend dieser wunderbaren Nanning-Bären gestorben bevor sie die Möglichkeit hatten, einmal im Gras zu tollen oder ihr schönes neues Zuhause zu sehen.

Die Überlebenden erhalten die beste Pflege, die wir vor Ort bieten können. Eines ist sicher: Ihr Leben ist in unserer Obhut jetzt schon um so vieles besser, als es zuvor war. Am wichtigsten jedoch ist, dass jeder einzelne von ihnen geliebt wird.

Milly

Für Bären wie die sanftmütige, kleine Jeanne, bedeuten freundliche Worte und fruchtige Shakes die Welt.

Puzzle feeder

Einfache Bambusfutterpuzzle halten die Bären über Stunden beschäftigt.

Baloo

Baloo trägt immer noch die Narben des jahrelangen frustrierten Reibens gegen die Käfigstangen. Dennoch ist er heute ein so viel glücklicherer Bär.

Francis

Und natürlich lieben wir es, diese Bären zu verwöhnen. Fröhliche Weihnachten, Francis!

MEHR

Bärenprofile

Hier stellen wir Ihnen einige der „Kultbären“ in der Obhut der preisgekrönten Rettungszentren von Animals Asia in China und Vietnam vor:

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