Ehrentag der Pinguine: Die außergewöhnlichsten Väter in Elternzeit der Tierwelt

19. Januar 2018

Animal Voices

Während ihre Partnerinnen auf Futtersuche gehen, versorgen und beschützen die männlichen Kaiserpinguine Monate lang in eisiger Kälte ihren Nachwuchs.

Der Kaiserpinguin ist der größte und schwerste aller lebenden Pinguinarten. Er verbringt sein gesamtes Leben in der Antarktis – dem südlichsten Kontinent der Erde. Die durchschnittliche Temperatur dort beträgt - 60°C.

Um in derart eisigen Temperaturen überleben zu können, haben die Kaiserpinguine eine dicke Fettschicht und ein auf ihre Umgebung perfekt angepasstes Gefieder. Es besteht aus vielen kurzen Federn, die zusammen eine dichte, wärmende Struktur bildet, die vor dem eisigen Wind ideal schützt. Außerdem „imprägnieren“ die Tiere ihr Gefieder mit einem körpereigenen öligen Drüsensekret. Es macht die Federn nicht nur wasserabweisend, sondern hält sie zudem geschmeidig und hemmt das Wachstum von Pilzen und Bakterien.

Die in großen Kolonien lebenden Tiere rücken eng zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Damit nicht immer die gleichen Vögel außen oder in der Mitte sitzen, wechseln sie immer wieder die Positionen. Eine Gemeinschaft kann bis zu mehrere tausend Tiere umfassen.

 

Der antarktische Winter beginnt im April. Dies ist auch die Zeit, in der sich die Kaiserpinguine zusammentun, um gemeinsam auf der dicken Eisschicht zu brüten. Nachdem das Weibchen ein Ei gelegt hat, muss sie für etwa zwei Monate im Meer auf Nahrungssuche gehen, um ihre verbrauchten Reserven wieder aufzufüllen. Daher fällt es den Vätern zu, die Eier im bitterkalten antarktischen Winter warm zu halten. Dazu legen sie sich die Eier auf die Füße und bedecken sie mit ihrer Bauchfalte. In dieser Position können sie die Eier zudem umhertragen. Während der gesamten zwei Monate bis zur Rückkehr der Mutter fressen die Männchen nicht.

Die brutalen antarktischen Winde können eine Stärke von bis zu 190 km/h erreichen. 

Wenn sich der Vater zu schnell bewegt und das Ei dadurch der klirrenden Kälte ausgesetzt wird, stirbt das Junge. Doch gekonnt und mit beindruckender Hingabe sichern die männlichen Kaiserpinguine das Überleben der nächsten Generation.

Schlüpft der Nachwuchs, füttert ihn der Vater mit einer milchigen Absonderung aus seinem Magen (Trophallaxis). Bis die Mutter zurückkehrt und die weitere Versorgung übernimmt, haben die Männchen bis zu 45% ihres Körpergewichts verloren. Um ihre Reserven wieder aufzufüllen, gehen sie im Anschluss ebenfalls auf ausgiebige Nahrungssuche ins Meer.

emperor w:egg-Frank S Todd

Im Sommer wachsen die jungen Kaiserpinguine schnell heran, so dass sie bereits im darauffolgenden Dezember für sich selbst sorgen können.

Da die Männchen so wichtig für das Überleben des Nachwuchses sind, wählen die Weibchen ihre Partner mit bedacht. Jenen Herren, die besonders lange ohne zu fressen auf einem Ei sitzen können, geben sie klar den Vorzug.

Aufgrund der unglaublichen Leistung, die männliche Kaiserpinguine bei der Aufzucht der Jungtiere vollbringen, zählen sie zu den absoluten Supervätern dieser Erde.

 


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